Räucherzigarre selbst gemacht

Bittersüß, balsamisch, lieblich, waldig, blumig oder harzig können Räucherungen sein. Wie du einzigartige Räucherzigarren selber herstellst und welche Wirkungen das Räuchern hat, das erfährst du in meinem heutigen Beitrag.

Jetzt im Spätsommer, wo sich die Natur schön langsam wieder zurückzieht, ist es höchste Zeit, den Vorrat an Räucherwaren aufzubessern! Und so entstanden letzte Woche, in einer gemütlichen Runde mit meinen bezaubernden, kräuterkundigen Freundinnen, diese wunderbaren Räucherzigarren. Du kannst mir glauben: Schon die Produktion war ein Genuss für alle Sinne! Noch heute habe ich den Geruch von Lavendel, Rosenweihrauch und frischen Rosenblüten in der Nase…… Einfach herrlich! Die Herstellung ist gar keine Hexerei, du wirst sehen!

Welch geniale Erfindung der Steinzeit!

Wie mag es wohl damals gewesen sein, als der geistreiche Erfinder des Feuers zum ersten Mal, vielleicht mit Hilfe des Zunderschwamms und wahrscheinlich durch Zufall, entdeckte, wie man bewusst Wärme erzeugt. Wie ein Lauffeuer muss sich diese neue Errungenschaft herumgesprochen haben! Endlich war es möglich, Lebensmittel zu kochen und mithilfe des Rauches zu konservieren. Mit dem Feuer entdeckten die Steinzeitmenschen vermutlich auch das Räuchern und damit die bewusste Erzeugung von Düften. Man erkannte, dass das Verbrennen von verschiedenen Gehölzen, Harzen, Blüten und Blättern verschiedene Gerüche hervorbringt und auch von unterschiedlichen Stimmungen begleitet wird.

Später wurden Räucherstoffe für kulturelle, spirituelle und religiöse Zeremonien eingesetzt und der Rauch als Verbindung zum Jenseits angesehen.

Warum Räuchern?

Das Ausräuchern von Haus und Hof wirkt reinigend, keimtötend und schafft eine angenehme Atmosphäre. Je nach verwendetem Kraut können unterschiedliche Stimmungen erzeugt werden. Gerade nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag kann eine Räucherung harmonisierend, entspannend und wohltuend wirken.  Außerdem mag es eine kleine Hilfe sein, wenn Veränderungen oder ein Umbruch anstehen. Deshalb wird traditionell auch gerne zum Jahreswechsel an den Raunächten, nach einer überstandenen Krankheit oder beim Umzug in ein neues Heim geräuchert.

Das brauchst du für eine Kräuterzigarre:

  • Verschiedene Kräuter: frisch oder getrocknet (Ich bevorzuge frische Kräuter, da sie sich besser binden lassen, allerdings können sie, wenn sie zu dick gebunden werden, auch leichter schimmeln!)
  • Bunte Bindefäden: Verwende natürliche Materialien (z.B. Garn)!

Ernte die Kräuter an einem trockenen, sonnigen Tag am besten zur Mittagszeit!

Herrlich duften die frisch geernteten Kräuter!

Für meine Räucherzigarren habe ich folgende Kräuter verwendet:

  • Beifuß: eine alte Schutz-, Heil- und Zauberpflanze, Moxakraut in der Chinesischen Medizin, baut Spannungen ab, wirkt reinigend, weckt die Intuition, bringt klare Sicht, hilft beim Prozess des Trauerns und beim Loslassen.
  • Johanniskraut: beruhigt bei Nervosität und stärkt die Nerven, wirkt gemütsaufhellend und bringt Licht in Herz und Seele, wirkt gegen Spannungen aller Art (auch elektromagnetische Spannungen), gegen Traurigkeit und Kummer (Liebeskummer).
  • Lavendel: wirkt reinigend und desinfizierend, schafft Klarheit, schützt vor „Blutsaugern“ aller Art (auch menschliche 😉 ), wirkt ausgleichend und beruhigend.
  • Rose: schafft Verbindung und Versöhnung, fördert harmonische Beziehungen, steht für Herzensbildung und Liebe.
  • Rosenweihrauch: fördert harmonische Beziehungen, stärkt die Herzenergie, wirkt reinigend und klärend.
  • Salbei: klärt, reinigt und desinfiziert, löst negative Energiefelder auf, fördert die Konzentration.

Und so geht’s:

Der Beifuß als eines unserer größten Räucherkräuter bildet das „Gerüst“. Nimm ca. 50cm vom Kraut (Wenn der Stängel sehr dünn ist, können es auch zwei bis drei Pflanzen sein). Lege den Beifuß (so wie der Name es schon sagt 😉 ) vor dich hin und füge nun auf einer Hälfte weitere Kräuter hinzu. Achte darauf, dass die Pflanzenteile gut verteilt sind, damit sich dann beim Verräuchern alle Stoffe gleichmäßig verflüchtigen können.

Dann klappst du das obere Ende vom Beifuß nach unten und umwickelst den Kräuterbuschen mit einem Bindefaden. Beginne am unteren Ende, verknote den Faden und binde den Buschen so fest wie möglich. Je fester das Pflanzenmaterial gebunden wird, desto langsamer verbrennen die Kräuter.

Ganz wichtig: Viele gute Gedanken und Wünsche mit einbinden!!

Fertig sind die Räucherzigarren!

Die frisch gebundenen Kräuterbuschen müssen nun für ca. 6 Wochen im Schatten gut trocknen.

Warte, bis alle Pflanzenteile vollkommen trocken sind, bevor du räucherst!

Nach einigen Wochen sind sie bereit zum Räuchern!

Räuchern- aber wie?

Nimm den Kräuterbuschen an einem Ende und zünde ihn am anderen Ende an. Nach 2-3 Sekunden bläst du die Flamme aus und die Zigarre wird nun vor sich hin glimmen. Halte den Buschen über eine feuerfeste Form (z.B. Tonschale), so dass Funken und herabfallende Pflanzenteile aufgefangen werden. Nun kann man durch den Wohnraum gehen, den Rauch kurz einwirken lassen und danach ausgiebig lüften!

Wichtig: Rauchmelder unbedingt ausschalten!

Um das Kräuterbündel zu löschen, dreht man es vorsichtig in Sand oder Erde. Es kann zu einem späteren Zeitpunkt weiter verwendet werden.

Tipp: Natürlich kannst du deine getrockneten, losen Kräuter auch direkt in einer feuerfesten Schale auf Sand räuchern. Durch die Zugabe von Harzen erhältst du besonders intensive Düfte.

Duftschale mit getrockneten Kräutern

Beim Räuchern gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten und Rituale. Finde heraus, was am besten zu DIR passt und wie DU am liebsten räucherst!

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert